Jahreshauptversammlung bei
den Donaudeutschen in Speyer
Die Donaudeutsche Landsmannschaft Speyer
hatte für Sonntag, den 1. April 2001 zu seiner diesjährigen Jahreshaupt-
versammlung in sein Haus Pannonia alle Mitglieder eingeladen. Da
in diesem Jahr keine Neuwahlen anstanden, fiel der Besuch geringer
aus. Etwa 70 Landsleute hatten sich für die Rechenschaftsberichte
der Vorstandschaft Zeit genommen. In seiner Begrüßung hieß der Vorsitzende
Siegfried Liebel alle Besucher herzlich willkommen und gedachte
den verstorbenen Landsleuten der Speyerer Landsmannschaft aus dem
vergangenen Jahr.
Es wurden mit Katharina Peters und Bernd
Hoffmann zwei neue Protokollbeglaubiger gewählt, da die beiden letzten
Amtsinhaber ausgeschieden sind. Danach wurde beantragt, daß auf
die Verlesung des Protokolls der Jahreshauptversammlung 2000 verzichtet
wird. Diesem Antrag wurde einstimmig stattgegeben und das Protokoll
für interessierte Berechtigte zur Einsichtnahme aufgelegt.
Nun war die Zeit der Berichterstattung
der Vorstandsmitglieder gekommen. Trachtengruppenleiter Paul Nägl
berichtete ausführlich über die Arbeit in den Trachtengruppen der
Landsmannschaft im vergangenen Jahr. Hierbei wurde festgestellt,
daß bei der Kindergruppe sich der positive Entwicklungstrend fortsetzt
und mit weiterem Nachwuchs-Zuwachs zu rechnen ist. Auch die Arbeit
mit der Jugendgruppe findet weiter seine Fortsetzung. Man hat sich
dort neben dem Volkstanz ein weiteres Standbein geschaffen durch
die Darbietung von modernen Tanzshows, wo Musicals als Vorbild dienen.
Damit ist es möglich, die Jugendlichen mit Interesse bei der Sache
zu halten. Nägl ließ dann die gesamte Veranstaltungspalette des
vergangenen Jahres Revue passieren, vom tollen Faschingsball im
Haus Pannonia, über das Landestrachtenfest in Mutterstadt, weiter
mit dem 1. Mai mit Maibaumstellen, dem Schnitterfest, dem Erntedankfest,
dem Kathreintanz und der Weihnachtsfeier über das laufende Jahr
2000 hinweg. Daneben war die Trachtengruppe an Umzügen beteiligt.
Neustadt, Otterstadt und Brezelfest Speyer waren hier die Stationen.
Größter Festtag des vergangenen Jahres war natürlich die Donaudeutsche
Kerwei im Oktober 2000, die wieder in der Speyerer Stadthalle gefeiert
wurde und ein großer Erfolg war. Daneben zeigte die Trachtengruppe
ihr Können bei den Treffen der Heimatortsgemeinschaften aus Liebling,
Jabuka und Katsch. Ferner fanden Auftritte vor internationalem Publikum
auf den Rheinschiffen "Erasmus" aus Rotterdam und den
Fahrgastschiffen "Deutschland" und "Brittania"
im Sommer 2000 statt. Nägl schloss sein Bericht mit der Hoffnung
ab, daß das Trachtengruppenschiff mit den Kapitänen Daniela und
Andreas Scheffner (Jugend) und Sandra König, Marion Marte und Kerstin
Loew (Kindergruppen) weiter gut im Wasser liegend wird, wenn alle
Mann und Frau an Bord bleiben.
Danach berichtete Ehrenvorsitzender Stefan
Gallo von den Aktivitäten der Seniorengruppe in der Speyerer Landsmannschaft,
deren Leitung er inne hat. Besonders breiten Raum nahmen hier die
Reisen des letzten Jahres der Senioren. Vor allen Dingen die Fahrten
nach Ungarn mit seinen vielen Stationen dort waren die Höhepunkte
des vergangenen Jahres. Selbstverständlich hatte man auch Veranstaltungen
aus Anlass der Feierlichkeiten "50 Jahre Donaudeutsche in Speyer"
unter dem Motto "Von der Donau an den Rhein" gestaltet
und mit Leben erfüllt. Der Besuch der monatlichen Stammtische der
Seniorengruppe unterstreicht das Interesse an der Gemeinschaft,
so Gallo in seinem Bericht.
Nach den Berichten von Pressereferent
Manfred König über die Arbeiten und Veröffentlichungen im vergangenen
Jahr und der Schriftführerin Elisabeth Ziemer über die 10 Sitzungen
und deren Protokolle aus dem Jahre 2000 berichtete sie weiter, daß
in der Mitgliederverwaltung die erfreuliche Nachricht zu vermelden
sei, daß in dem Stadtverband Speyer der Donaudeutschen Landsmannschaft
insgesamt 174 Familien- und Einzelmitgliedschaften bestehen. 10
Austritten und Todesfällen stünden 5 Neueintritte gegenüber.
Danach berichtete Kassiererin Christel
König über die Einnahmen und Ausgaben im vergangenen Jahr. Dabei
war ersichtlich, daß etwa 50 % der Ausgaben für den Wareneinkauf
erforderlich waren. Die anderen 50 % verteilen sich auf Raumkosten,
Versicherungen, Verwaltungskosten, Anschaffungen, Kosten im kulturellen
Bereich, Kosten für die Mitarbeiterschaft und sonstige Ausgaben.
Man sei froh, daß man auch im Jahr 2000 noch schwarze Zahlen schreiben
könne.
Danach ließ Vorsitzender Siegfried Liebel
von seinem Blickwinkel das Jahr 2000 in der Speyerer Landsmannschaft
der Donaudeutschen Revue passieren und stellte nüchtern fest, daß
das Jahr 2000 wieder einmal mehr ein arbeitsreiches Jahr gewesen
war, obwohl die Anzahl der Veranstaltungen rediziert wurden. Ein
Ausruhen der Mitarbeiter war damit nicht möglich, so Liebel. Das
Jahr begann mit dem Neujahrsempfang und dem Donaudeutschen Schlachtfest
im Januar. Im Februar gab es mal etwas ganz Anderes im Haus Pannonia.
Da hieß es "Bühne auf" für die Theatergruppe der Stadtverbandes
Frankenthal. Der vollbesetzte Saal erlebte donauschwäbische Mundart
auf ganz besondere Weise. Die Faschingsveranstaltungen fanden hier
genauso breiten Raum wie der Oldi-Abend im April. Auch wurde der
Muttertag besonders von Liebel hervorgehoben, hatten doch an diesem
Tag wieder die Männer das Küchenregiment übernommen und den Müttern
ein hervorragendes Menue zubereitet. Auch der schon zur Tradition
gewordene Familientag (am Vatertag) für die Mitarbeiter, Trachtengruppen
und Senioren war wieder ein voller Erfolg mit seiner Wanderung und
verschiedenen Besichtigungen in Speyer und seinem gemütlichen Nachmittag
um das Haus Pannonia. Das Schnitterfest im August und die Fahrt
zur Landesgartenschau in Kaiserslautern im September, wie auch die
Fahrt nach Ulm zum Besuch des Donauschwäbischen Zentralmuseums und
dem Gedenkstein am Donauufer waren weitere Höhepunkte im landsmannschaftlichen
Leben. Ohne Zweifel aber war die Donaudeutsche Kerwei in der Stadthalle
Speyer DER Höhepunkt des Jahres auch für Liebel. Mit Helmut Hummel
und seiner Donauschwäbischen Blasmusik hatte man eine Kapelle der
Spitzenklasse verpflichten können und die Stadthalle war bis auf
den letzten Platz ausverkauft. Für Liebel war aber auch hier ein
weiterer Punkt etwas ganz besonderes. Hatte man diese Veranstaltung
mit über 500 Gästen in eigener Regie geplant und bewirtschaftet.
Hier dankte Liebel nochmals alle Mitwirkenden und Mithelfenden für
die gezeigte Tatkraft.
Tatkraft, die sich gleich wieder im November
beim traditionellen Gänseschlegelessen und dem Kathreinball in hohem
Maße zeigten. Auch die Gedenkveranstaltung für die Toten der Landsmannschaft
in der dem Haus Pannonia angeschlossenen Gedenkstätte läutete dann
die ruhigere Jahreszeit ein. Im Dezember sei dann noch die Weihnachtsfeier
gewesen und zum Jahresabschluß lud man die Mitarbeiter des Hauses
zu einem kleinen Dankeschön in das Speyerer Naturfreundehaus ein.
Neben diesen vielen Höhepunkten des Jahres zeigte sich Liebel erfreut
darüber, daß die Heimatortsgemeinschaften aus Bukin, Bulkes, Filipowa,
Liebling, Esseg, Jabuka und Glogon im Jahr 2000 im Haus Pannonia
in Speyer sich trafen und damit landsmannschaftliches Leben einbrachten.
Aber auch die Speyerer seien oft und gerne Gast im Haus Pannonia.
Die Speyerer Karnevalsgesellschaft (SKG) sei ebenso Dauergast, wie
die Speyerer Tanzsportclub "Grün-Gold" mit seinen wöchentlichen
Trainingsabenden und die Speyerer CDU und SPD halten ihre Zusammenkünfte
ebenso regelmäßig hier ab. 16 Feiern von Landsleuten und 31 Feste
und Veranstaltungen von Speyerern zeigen, daß die Akzeptanz unserer
Vereinsarbeit sehr groß ist. Alles in allem hatte die Speyerer Landsmannschaft
die Aufgabe, an 152 Tagen im Jahr 2000 das Haus Pannonia zu bewirtschaften.
Daneben wurde im und um das Haus auch noch renoviert und umgebaut
und im Hof eine große feste Überdachung geschaffen, die nun endlich
das jährliche Provisorium ablöst. Alles in allem: Es gab viel zu
Tun wir haben es NICHT liegen gelassen. Mit Ausblicken in
das Jahr 2001 schloß Liebel seine Ausführungen, wo er ausführte,
daß am 1. Mai wieder ein großer Festtag im und um das Haus Pannonia
anstehe. Die Trachtengruppe "La Ronde de Chartres" aus
Chartres/Frankreich, die Ungarndeutsche Trachtengruppe aus Bonyhad/Ungarn
und die Donaudeutsche Trachtengruppe Speyer werden am Vormittag
ein etwa 2stündiges Programm gestalten, dessen Höhepunkte das Aufstellen
des Maibaumes, diesesmal bereits am Vormittag um 11.00 Uhr, sein
wird. Mittagessen um 12.30 Uhr und Kaffee und Kuchenbufett gegen
15.00 Uhr runden diesen Tag ab. Zweiter Höhepunkt wird am 9. Juni
das Benefizkonzert in der Stadthalle Speyer sein mit dem Startenor
Volker Bengel und der Sopranistin Ulrike Machill (Beginn: 20.00
Uhr) und nicht minder wichtig und interessant wird auch in diesem
Jahr die Donaudeutsche Kerwei sein am 13. Oktober ebenfalls in der
Stadthalle Speyer mit der Stefanskapelle aus Ungarn und einer Trachtengruppe
aus Rumänien.
Nach den Ausführungen Liebels berichtete
Kassenprüfer Kurt Heberger, daß die Kasse geprüft wurde und alles
richtig verwaltet und gebucht sei. Er sprach den Kassiererinnen
ein Lob für die saubere Buchführung aus und beantragte gleich die
Entlastung des Vorstandes, die auch einstimmig bewilligt wurde.
Danach wurden Ehrungen durch den Landesvorsitzenden
Josef Jerger für besondere Treue zur Landsmannschaft ausgesprochen.
Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden geehrt und erhielten Ehrennadeln
in Gold: Katharina Berger, Josef Bognar, Elisabeth Hofscheuer, Michael
Jost, Peter Kostolany, Marianne Nagelbach, Adelheid Schmitz, Thomas
Schuller, Adam Spildener und Andreas Wernet. Die silberne Ehrennadel
für 20 Jahre Mitgliedschaft wurde an weitere 11 Landsleute überreicht.
Zum Abschluß stand dann der Punkt "Verschiedenes"
auf der Tagesordnung. Da hier keine Wortmeldungen kamen, beendete
Vorsitzender Liebel die Jahreshauptversammlung und dankte den Mitgliedern
für ihr Kommen. Nach knapp zwei Stunden war die Arbeit des Vorstandes
an diesem Tag beendet.
Manfred König
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